Die Geschichte Giustinos schildert einen jener sagenhaften Aufstiege vom Bauern zum Kaiser, wie sie nicht nur im Märchen, sondern manchmal sogar tatsächlich vorkommen. Der Werdegang Kaiser Justins I. ist so eine wahre Begebenheit: Der arme Bauer Justinos wurde Soldat in Byzanz, stieg zum Befehlshaber der Palastwache auf und nutzte nach dem Tode des Kaisers Anastasios I. eine höfische Intrige, um sich selbst krönen zu lassen.
"Il Giustino" wurde erstmals am 12. Februar 1683 in Venedig gespielt. Knapp zwei Jahre später folgte eine Aufführung in Neapel, für die Alessandro Scarlatti das Stück lustvoll erweiterte. Jetzt wurde die erste Fassung nach mehr als 300 Jahren wieder ausgegraben, vom Dirigenten der Neuproduktion Thomas Hengelbrock, dem spiritus rector der Schwetzinger Legrenzi- Reanissance. Bereits vor sieben Jahren hatte er schon "La Divisione del Mondo" für die Festspiele eingerichtet.
|