Für Cora erhielt Naumann den Text und den Kompositionsauftrag während seines ersten Aufenthaltes in Stockholm (1777/78); er begann dort die Arbeit und beendete sie in Dresden 1779. Nach Richard Engländer fand am 11. Juni 1780 im Stockholmer Schloß bereits eine Durchlaufprobe statt. Wann beschlossen wurde, das Werk erst zur Eröffnung des neuen Opernhauses zu geben, scheint ungeklärt. Jedenfalls ist es seit 1782 in 5o Jahren 42mal gespielt worden. Die Uraufführung leitete Naumann. Um eine deutsche Version war man in Dresden offenbar sofort nach Fertigstellung der Partitur bemüht, und der Dresdener Kriegsrat Neumann schuf vermutlich 1779 eine Textfassung, die der Musik derart unterlegt wurde, dass das Ergebnis als Original wirken konnte; Überdies hat er die Komposition zweierzusätzlicher Nummern angeregt (III. Akt: Chor der Priester nach des Königs Verfügung, das Blutgesetz aufzuheben, sowie Coras Arie nach Ausspruch ihrer Begnadigung; beide Nummern sind handlungspsychologisch motiviert und für das Werkganze von Gewinn). Da bereits 1780 ein Klavierauszug (mit aufschlug-reichem Subskribentenverzeichnis und ausführlicher Vorrede Neumanns) in Leipzig erschien, wurde die Oper in Deutschland, und zwar in ihrer dramaturgisch verbesserten Form, fast zwei Jahre vor ihrer schwedischen Erstaufführung bekannt.
|